Willkommen zurück, Dinah!

Seit vergangenem Montag ist Dinah Trompeter zurück im Team der IG Metall Märkischer Kreis. Sie wird nach ihrer Elternzeit das Iserlohner Gewerkschaftsbüro als Gewerkschaftssekretärin verstärken. Neben der Betreuung von Betriebsräten sowie der Betreuung des Frauenausschusses der örtlichen IG Metall wird sie auch künftig als Fachfrau für Eingruppierung und betriebliche Lohngestaltung eingesetzt. Hierfür hat sich Temme während ihrer Auszeit weiterbilden lassen. Dinah Trompeter kam 2009 ins Team der IG Metall Märkischer Kreis und wurde zunächst als Projektsekretärin für die Erschließung neuer Betriebe und die Betreuung junger Gewerkschaftsmitglieder eingesetzt. Neben ihr sind im Iserlohner Büro Torsten Kasubke (Zweiter Bevollmächtigter: Betriebsbetreuung und Geschäftsführung), Ulrich Flasshoff (Gewerkschaftssekretär für Betriebsbetreuung und Handwerk), Petra Rath (Rechtsschutz), Sonnur Mustafaoglu (Verwaltungsangestellte) und Ute Herzog-Schubert (Verwaltungsangestellte) tätig.

 

Personelle Verstärkung: Adem Bulut

Verstärkung für die betriebliche Arbeit

Das Lüdenscheider Büro der IG Metall Märkischer Kreis hat Verstärkung bekommen: Gewerkschaftssekretär Adem Bulut wird von dort die Arbeit der Gewerkschaft in der Region unterstützen. Neben der Betreuung von Betriebsräten sind die Erschließung neuer Betriebe sowie die Stärkung der Tarifbindung in den Betrieben seine Hauptaufgaben. Außerdem betreut er den Arbeitskreis „Außerbetriebliche Gewerkschaftsarbeit“. Für Adem Bulut ist der Märkische Kreis nicht neu. Von 2012 bis 2015 war er als Projektsekretär im Bereich Jugend für die hiesige IG Metall tätig. Anschließend wurde Bulut im Rahmen des Trainee-Programms vom IG Metall-Vorstand weitergebildet und in verschiedenen Abteilungen der Vorstandsverwaltung und örtlichen Geschäftsstellen im Bundesgebiet eingesetzt. Vor seiner hauptamtlichen Tätigkeit war Adem Bulut Jugendvertreter und Betriebsrat bei OPEL in Bochum.

 

„Ich freue mich, dass Adem Bulut zu unserem Team gehört“, so Gudrun Gerhardt, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Märkischer Kreis. „Er bringt für sein Alter schon ein hohes Maß an Erfahrung mit. Das wird uns helfen, die Tarifbindung in unserer Region zu stärken und in weiteren Betrieben die Gründung von Betriebsräten zu unterstützen.“

 

Neben Adem Bulut sind im Lüdenscheider Büro Gudrun Gerhardt (Erste Bevollmächtigte: Betriebsbetreuung und Geschäftsführung), Kevin Dewald (Gewerkschaftssekretär für Betriebsbetreuung und Bildungsarbeit), Fabian Ferber (Jugendsekretär), Peter Heimann (Kassenangestellter) Andrea Stock (Verwaltungsangestellte) und Sabine Schieferstein (Verwaltungsangestellte) tätig.

 

Ausbildung attraktiv machen

Zu den Erörterungen und ersten Erhebungen zum Bedarf für speziellen Wohnraum für Auszubildende und Studierende erklärt Gudrun Gerhardt, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Märkischer Kreis:

„Wir kennen den Bedarf an günstigem Wohnraum, den Studierende und Auszubildende im Märkischen Kreis haben. Im Frühsommer jeden Jahres erheben wir die Einstellungszahlen für den kommenden Ausbildungsjahrgang. Unsere Betriebsräte sowie Jugend- und Ausbildungsvertretungen geben uns dabei auch das Feedback, aus welchen Regionen Deutschlands die neuen Auszubildenden kommen oder warum junge Menschen nicht bereit sind, ihre Ausbildung in unserer Gegend starten zu wollen.  Gerade im Lüdenscheider Raum gehen viele einer Ausbildung nach und nehmen lange Wegstrecken in Kauf, weil die Autofahrt aus dem Ruhrgebiet oder aus dem Rheinland günstiger und attraktiver erscheint als der Umzug in die erste Wohnung. In vielen Bereichen des Handwerks erhalten Auszubildende Ausbildungsvergütungen, die weit unter 400 Euro im Monat liegen. Selbst mit einer Ausbildungsbeihilfe können sich viele keine Wohnung in unserer Region leisten.

Deswegen ist es wichtig, dass Politik und Verbände sich gemeinsam für Angebote starkmachen. So bleiben einige Ausbildungsplätze unbesetzt, weil das Lebensumfeld für junge Menschen in unserer Region besser sein kann. Bei uns arbeiten viele Menschen in Handwerk und Industrie und es ist wichtig, dass es so bleibt. An einem speziellen Wohnangebot für die junge Generation führt kein Weg vorbei.“

Mehr als 2.000 Menschen unter 30 Jahren sind Mitglied in der märkischen IG Metall. Rund 1.000 davon sind Auszubildende, Studierende sowie Studierende im Betrieb (Werkstudierende/Verbundstudium).

Beschäftigtenbefragung im Märkischen Kreis

 

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Diesem Wandel stellt sich auch die IG Metall. Deswegen hat sie unter dem Titel „Mein Leben – Meine Zeit: Arbeit neu Denken“ eine Beschäftigtenbefragung im Bundesgebiet durchgeführt. Rund 680.000 Beschäftigte bundesweit beziehungsweise rund 4.000 Beschäftigte im Märkischen Kreis haben an der Befragung teilgenommen.

 

Inhaltlich ist die Erhebung in zwei Abschnitte aufgeteilt gewesen: Einerseits interessierte sich die Gewerkschaft für die Meinung der Arbeitnehmer zum Thema Arbeitszeit. Andererseits wurden Fragen mit Bezugspunkt zur Bundestagswahl gestellt. Für Gudrun Gerhardt, Erste Bevollmächtigte der IG Metall, macht beides Sinn: „Im kommenden Winter werden wir die nächste Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie bestreiten. Hier wird es nicht nur um eine kräftige Lohnerhöhung gehen, sondern auch um die Arbeitszeit. Und zur Bundestagswahl wissen wir genau, was die Beschäftigten in unseren Branchen von der Politik erwarten. Und das werden wir auch in den nächsten Monaten klar einfordern.“

 

68 Prozent der Befragten im Märkischen Kreis geben an, 35 Stunden oder weniger in der Woche arbeiten zu wollen. Aufgrund von Überstunden und anderen Faktoren liegt die tatsächliche Arbeitszeit nur für 27 Prozent der Befragten in diesem Rahmen, obwohl vertraglich eine niedrigere Arbeitszeit vereinbart ist. Fast ein Viertel der Befragten gibt an, bis zu 48 Stunden und mehr zu arbeiten. Während Beschäftigte mit planbaren Arbeitszeiten (insbesondere im Verwaltungs- und Bürobereich) zu 79 Prozent zufrieden beziehungsweise eher unzufrieden sind, zeigen sich Arbeitnehmer mit wechselnden Arbeitszeiten (zum Beispiel im Schichtdienst) nur zu 37 Prozent zufrieden. Gleichzeitig sagen rund 60 Prozent der Befragten im Märkischen Kreis, dass sie sich bei der Arbeit zunehmend gehetzt und unter Zeitdruck finden.

 

„Diese Aspekte darf man nicht außer Acht lassen“, sagt Torsten Kasubke, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Märkischer Kreis. „Die Arbeitgeber fordern mehr Flexibilität ein. Damit meinen sie volle Erreichbarkeit, weniger Ruhezeit und mehr Zeitdruck. Unsere Befragung zeigt, dass sie sich damit nicht auf dem richtigen Kurs befinden. Wir wollen auch Flexibilität. Wir meinen damit aber, dass Beschäftigte auch Auszeiten nehmen können – zum Beispiel für Pflege der Eltern oder die Kindererziehung. Dazu gehört dann auch das Rückkehrrecht von der Teilzeit- zur Vollzeitstelle.“ Klar sei, dass die Beschäftigten mehr Verbindlichkeit einfordern. Kasubke: „Nur ein Rechenbeispiel: Eine Stunde pro Woche mehr Arbeitszeit bedeutet im Arbeitsleben ein ganzes Jahr mehr zu arbeiten. Der Unterschied zwischen 35 und zum Beispiel 48 Stunden in der Woche beläuft sich auf 13 Arbeitsjahre. Das geht auf den Rücken und die geistige Gesundheit. Hier muss mehr Maß gehalten werden.“

 

Thema Bundestagswahl: 93 Prozent der vor Ort Befragten geben an, dass sie sich mehr Sicherheit und berufliche Perspektive im Zuge der Digitalisierung wünschen. 89 Prozent fordern von der Politik, sachgrundlose Befristung, Minijobs und prekäre Beschäftigung abzuschaffen. Einer Verlängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes bei gleichzeitigen Qualifikationsmaßnahmen wünschen sich 80 Prozent der befragten Arbeitnehmer im Märkischen Kreis. Verbindlichere Ruhzeiten und das „Recht auf Abschalten“ fordern 96 Prozent. 82 Prozent der Befragten fordern eine bessere Infrastruktur für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein inklusive flexibler Arbeitszeitmodelle mit Rückkehrrecht zur Vollzeit. Über 90 Prozent fordern die Politik auf, der Flucht aus Tarifverträgen durch Firmenausgliederungen einen Riegel vorzuschieben.

 

„Die Parteien werden sich dieser Befragung stellen müssen“, so Gudrun Gerhardt. „Der Wunsch ist klar: Es muss mehr getan werden, um die Tarifbindung zu sichern. Das Recht auf Ruhe heißt eben nicht, 24 Stunden an sieben Tagen erreichbar zu sein. Und gerade unsere Betriebe hier, die von der Digitalisierung oder auch des schleichenden Rückzugs der Verbrennungsmotoren betroffen sind, benötigen eine berufliche Perspektive. Die Sorgen sind an dieser Stelle begründet. Deswegen muss endlich Schluss damit sein, prekäre Jobs oder den schnellen Abstieg ins Arbeitslosengeld 2 als Alternative zu sehen. Die Beschäftigten benötigen Sicherheit und Qualifizierung.“