Ausbildung attraktiv machen

Zu den Erörterungen und ersten Erhebungen zum Bedarf für speziellen Wohnraum für Auszubildende und Studierende erklärt Gudrun Gerhardt, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Märkischer Kreis:

„Wir kennen den Bedarf an günstigem Wohnraum, den Studierende und Auszubildende im Märkischen Kreis haben. Im Frühsommer jeden Jahres erheben wir die Einstellungszahlen für den kommenden Ausbildungsjahrgang. Unsere Betriebsräte sowie Jugend- und Ausbildungsvertretungen geben uns dabei auch das Feedback, aus welchen Regionen Deutschlands die neuen Auszubildenden kommen oder warum junge Menschen nicht bereit sind, ihre Ausbildung in unserer Gegend starten zu wollen.  Gerade im Lüdenscheider Raum gehen viele einer Ausbildung nach und nehmen lange Wegstrecken in Kauf, weil die Autofahrt aus dem Ruhrgebiet oder aus dem Rheinland günstiger und attraktiver erscheint als der Umzug in die erste Wohnung. In vielen Bereichen des Handwerks erhalten Auszubildende Ausbildungsvergütungen, die weit unter 400 Euro im Monat liegen. Selbst mit einer Ausbildungsbeihilfe können sich viele keine Wohnung in unserer Region leisten.

Deswegen ist es wichtig, dass Politik und Verbände sich gemeinsam für Angebote starkmachen. So bleiben einige Ausbildungsplätze unbesetzt, weil das Lebensumfeld für junge Menschen in unserer Region besser sein kann. Bei uns arbeiten viele Menschen in Handwerk und Industrie und es ist wichtig, dass es so bleibt. An einem speziellen Wohnangebot für die junge Generation führt kein Weg vorbei.“

Mehr als 2.000 Menschen unter 30 Jahren sind Mitglied in der märkischen IG Metall. Rund 1.000 davon sind Auszubildende, Studierende sowie Studierende im Betrieb (Werkstudierende/Verbundstudium).