Betriebsbesichtigung bei Thiele

Ein Bericht von Dirk Hecker.

Februar! Bei den einen steht dieser Monat im Zeichen des Karnevals und feiern, bei den Arbeits- und Gesundheitsschützern der IG Metall Märkischer Kreisganz im Zeichen des gemeinsamen Treffens und Austausches. Mit über 20 Mitglieder traf man sich am Donnerstag, 1. Februar, bei der Firma Thiele GmbH Co. KG in Iserlohn-Kalthof. 

Begrüßt und mit Besucherausweisen ausgestattet wurde der Arbeitskreis unter anderem von den Betriebsräten Mehmet Tekbas und Mathias Bode. Vom Eingang ging es dann zum Besprechungsraum, wo der Betriebsratsvorsitzende Mehmet Tekbas noch offiziell die Gruppe im Hause Thiele begrüßte und den Ablaufplan des heutigen Besuches vorstellte. Auch die interne Sicherheitsfachkraft Nico Seibicke nutzte die Zeit bis zum Eintreffen des Geschäftsführers, um uns mit einer Sicherheitsunterweisung ordnungsgemäß auf unser Verhalten im Unternehmen hinzuweisen. Beim kleinen Snack und Kaffee sowie Kaltgetränken lauschten dann die Teilnehmer gespannt den Ausführungen des Geschäftsführers Herrn Dr. Michael Hartmann, welcher erstaunt und erfreut über das starke Interesse des Arbeitskreises war. Ebenfalls lobte er zu Beginn seiner Ausführung die gute Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat wie aber auch die gute Umsetzung der Arbeitssicherheit im Hause Thiele mit den Verantwortlichen. Arbeitssicherheit sehe er als sehr wichtig an, genauso wie den Austausch.

Nach einer kleinen Fragerunde ließ es sich der Sprecher des Ausschusses, der Kollege Wolfgang Holland, nicht nehmen, sich im Namen aller, bei Herrn Dr. Hartmann sowohl für die Präsentation wie auch die Möglichkeit des Rundganges zu bedanken. 

Bevor es zum 90-minütigen Rundgang durch die Hallen bei Thiele ging, musste sich der zweite Bevollmächtigte der IG Metall, Fabian Ferber leider verabschieden, da ein weiterer Temin noch in Meinerzhagen anstand, eine Kundgebung gegen Rechtsextremismus. Für dasobligatorische Foto der Teilnehmer an diesem Tag blieb aber noch etwas Zeit, das er mit der Kamera eingefangen hat.  

Aufgrund der vielen Teilnehmer wurden diese in zwei Gruppen aufgeteilt, welche dann getrennt die verschiedenen Bereiche und Hallen durchliefen, und zwar ausgerüstet mit der Persönlichen Schutzausrüstung ( PSA). Welche da waren: Sicherheitsschuhe, Helm und Gehörschutz. Angeschaut wurden dann folgende Bereiche: 

• 3D Simulation

• Prüftechnik – Koordinationsmesstechnik 

• Verschiedene Bearbeitungsverfahren – (Bearbeitungszentren)

• Schmiedehämmer

Für die meisten Teilnehmer war besonders interessant zu beachten, dass auch die „alten“ Maschinen, was die Arbeitssicherheit anbelangt, so umgebaut bzw. umgerüstet wurden, dass sie die geforderten Standardserfüllten. Allerdings mussten die Teilnehmer ebenfalls feststellen, dass die doch stark bemerkbaren Temperaturunterschiede und die Lautstärke an den einzelnen Arbeitsplätzen nicht für jeden den „Traum“- Arbeitsplatz darstellt. 

Nach dem Rundgang konnten die Teilnehmer noch Fragen stellen. So beantworteten die Betriebsratskollegen noch einige Fragen und die Sicherheitsfachkraft erläuterte noch die Zusammenarbeit ,was den Arbeits- und Gesundheitsschutz (AuG) im Haus Thiele anbelangt. 

So hat man auf einem gemeinsamen Laufwerk alles zum Thema AuG gespeichert, wo die Verantwortlichen den Zugriff zu folgenden Themen haben: 

• Beinahunfälle

• Gefahrstoffkataster

• Energie – und Umweltschutz

• Gefährdungsbeurteilung

• Unterweisungsvorlagen

• Unfallanalysen

Am Ende des Tages konnte der IG Metall-Arbeitskreis Arbeits- und Gesundheitsschutz wieder einmal viele Eindrücke mitnehmen und sogar eine Präsenttasche, welche die Kollegen Mathias Bode und Mehmet Tekbasan alle verteilten. 

Zum Schluss bedankte sich der Sprecher des AK, Wolfgang Holland bei den drei Verantwortlichen für den gelungenen Nachmittag. Er lobte den gesamten Arbeitskreis für die immer wieder gelungenen Veranstaltungen und den sehr guten Austausch. Die nächste Firmenbesichtigung  wird dann im Herbst aller voraussichtlich bei der Firma Platestahl in Lüdenscheid sein. Aber vorher trifft man sich diesen Monat noch zur Klausurtagung in Bad Sassendorf. Hier ist unteranderem ein Gastreferent geladen, welcher zum Thema Arbeitszeitgesetz referieren wird. 

Brückenstrompreis JETZT!

Brückenstrompreis JETZT! Gemeinsam mit Arbeitgebervertretern haben wir beim Aktionstag heute bei Novelis und der Schmiedetechnik in Plettenberg sowie beim Sundwiger Messingwerk den Druck auf die Politik erhöht!

Unsere Pressemitteilung:

Brückenstrompreis muss kommen

Deutschlandweit demonstriert ruft die IG Metall gemeinsam mit anderen Gewerkschaften und Branchenverbänden zu einem Aktionstag auf, um Druck für die Einführung eines Brückenstrompreises zu machen. Auch im Märkischen Kreis werden Aktionen stattfinden. Geplant sind zwei betriebliche Aktionen in Plettenberg sowie eine in Hemer.

Hintergrund: Spätestens seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine haben sich die Energiepreise vervielfacht und von einer Normalisierung weit entfernt. Energieintensive Branchen sind besonders betroffen. Der Energiebedarf in Betrieben dieser Branchen ist hoch, gleichzeitig steigt der internationale Wettbewerbsdruck, weil die Energiekosten im Ausland günstiger sind. Schon lange fordert die IG Metall eine gezielte Stützung der betroffenen Betriebe. Die politische Zielsetzung, die Energie künftig fast ausschließlich aus regenerativen Quellen zu erzeugen, ist noch lange nicht erreicht. „Bis dahin brauchen die energieintensiven Betriebe eine Brücke“, fordert Torsten Kasubke, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Märkischer Kreis. „Solange es nicht ausreichend grünen und günstigen Strom gibt, gibt es keine Alternative zu einem Brückenstrompreis. Alles andere wird dazu führen, dass Unternehmen noch stärker Jobabbau einplanen als bislang. Alleine in unserer Region hängt eine gute fünfstellige Zahl an Arbeitsplätzen in energieintensiven Betrieben. Die bisher eingebrachten Vorschläge der Bundesregierung reichen nicht aus. Da muss nun mehr kommen. Deswegen werden wir gemeinsam auch mit Arbeitgebern Zeichen setzen.“

Fabian Ferber, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Märkischer Kreis, ergänzt: „Alleine eine Fahrt quer durch den Kreis reicht aus, um sich des Ausmaßes dieser Frage bewusst zu werden. Die Infrastruktur für Wasserstoff und grünen Strom ist noch gar nicht vorhanden. Wir brauchen eine Lösung, damit die Betriebe die Zeit erreichen, in der diese Infrastruktur vorhanden sein wird. Der Weg von der Industrieregion im Grünen zur grünen Industrieregion muss gelingen – und nicht der Weg von der Industrieregion im Grünen zum großen Industriemuseum.“

Zukunft der Büroarbeit? Wir mischen mit!

Die Arbeitswelt ändert sich rasant. Technische Innovationen, Globalisierung und die zunehmende Wichtigkeit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie beschreiben die Entwicklungen in der Büro-Arbeit gut. Ersetzt die künstliche Intelligenz zum Beispiel mit Chat GPT zahlreiche Arbeitsplätze? Welche Standards etablieren sich in der Nach-Corona-Zeit bei der Arbeit im Homeoffice? Wird die 4-Tage-Woche auch in den Büros zum Thema?

Wie sich diese Themen aus gewerkschaftlicher Sicht entwickeln sollen, macht die IG Metall Märkischer Kreis am kommenden Donnerstag ab 19 Uhr im Kulturhaus Lüdenscheid zum Thema. Einen Input zum Thema wird Marco Schmidt, Leiter des Ressorts Angestellte beim IG Metall-Vorstand in Frankfurt, liefern.

In einer vorab organisierten Umfrage für Angestellte in Metall- und Elektrobetrieben im Märkischen Kreis hat mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer angegeben, in einer falschen Entgeltgruppe eingruppiert zu sein. Aus diesem Grund wolle die IG Metall die Bezahlung von Angestellten in den Betrieben zum Thema machen. 

Azubi-Bowlingturnier

Das große Jugend-Turnier der IG Metall Märkischer Kreis Bowlingturnier 2023 steht an. Am 28. September starten wir im Bowlingroom Hagen.

Ihr wollt mit Start sein? Noch gibt es freie Bahnen für euer Team! 🎳

Meldet Euch und Euer betriebliches Team, bestehend aus euren Azubis und Dual-Studierenden, über folgenden Link zum Turnier an: 🫵https://forms.office.com/e/Y4SsMJ0ei0.

Tretet gemeinsam gegen Azubi-Teams aus anderen Betrieben des Märkischen Kreises an, informiert Euch zu aktuellen Themen rund um die IG Metall, vernetzt Euch und lasst uns gemeinsam Spaß und ein erfolgreiches Turnier haben! 🏆💪

Weitere Infos gibt es bei Eurer Jugend- und Auszubildendenvertretung, bei eurem Betriebsrat und bei uns.

Wir freuen uns auf Euch und das anstehende Bowlingturnier.

Jubilarfeier in Letmathe

Am Freitag, 22. September, haben wir die zweite Jubilarehrung für 2023 in Letmathe durchgeführt. Wir konnten dabei Jubilarinnen und Jubilare persönlich für ihre 25-, 40-, 50-, 60- und sogar 70-jährige Mitgliedschaft ehren. Ein buntes Rahmenprogramm und beste leibliche Versorgung rundeten den Abend ab.

Aufgrund der Autobahnsperrung in Lüdenscheid haben wir den Entschluss getroffen, jeweils eine Veranstaltung im Norden und im Süden des Kreises durchzuführen. Da dies die ersten beiden Veranstaltungen im neuen Format waren, haben wir einige Verbesserungsvorschläge direkt für die zweite Feier aufgenommen. Uns ist es wichtig, unseren Mitgliedern angemessen und feierlich Danke für Solidarität und Treue in so vielen Jahren zu sagen!

Delegiertenversammlung 14. September

Viele Themen haben wir auf der gestrigen Delegiertenversammlung in Letmathe gesprochen.

Zum Hauptthema 1: Die Agentur für Arbeit und die agentur mark haben über Förderung von Weiterbildung im Betrieb berichtet. Dabei diente ein erfolgreiches Beispiel, das Betriebsrat und Arbeitgeber bei Kirchhoff-Witte initiiert haben. Anstoß zum Projekt gab die Transformationskonferenz der IGM MK im Jahr 2021. Gemeinsam schauen wir nun nach neuen Projekten. Danke für den Besuch!

Hauptthema 2: Die Situation bei Otto Fuchs und die wachsende Zahl an Betrieben mit Kurzarbeit.

Hauptthema 3: Die Situation der Azubis im Kreis zum Ausbildungsstart.

Weitere Themen waren zum Beispiel: Das Weiterbildungsprogramm für Betriebsräte im kommenden Jahr, die aktuelle Angestellten-Umfrage und das Transformationsprojekt Atlas.

Am kommenden Montag findet eine Informationsveranstaltung der IG Metall Märkischer Kreis mit der Agentur für Arbeit zu den Themen Kurzarbeit und Weiterbildung statt. Wir bleiben am Ball.

Zum Video, das über das gelungene Weiterbildungsprojekt bei Kirchhoff-Witte berichtet:

1. Jubilarfeier 2023 in Lüdenscheid

Gestern fand die erste von zwei Jubilarehrungen in diesem Jahr im Lüdenscheider Kulturhaus statt. In zwei Wochen folgt Teil zwei im Saalbau Letmathe. Aufgrund der Sperrung der Rahmedetalbrücke haben wir entschieden, zwei Veranstaltungen in diesem Jahr zu organisieren.

Über 700 Kolleginnen und Kollegen feiern in diesem Jahr 25, 40, 50, 60, 70 und 75 Jahre Mitgliedschaft. Unsere Bevollmächtigten Torsten Kasubke und Fabian Ferber hoben auf der Veranstaltung hervor, wie wichtig Solidarität in den Auseinandersetzungen der Vergangenheit war und wie wichtig sie auch in Zukunft bleiben wird. Vielen Dank für Einsatz und Verbundenheit in den vergangenen Jahrzehnten!

Neben den Jubilarinnen und Jubilaren waren unter anderem auch der Ortsvorstand und die ehemaligen Beschäftigten der IG Metall vor Ort eingeladen. Die ehemalige Verwaltungsangestellte der Alt-Verwaltungsstelle Lüdenscheid, Vera Risch, feierte gestern mit uns sogar ihren 80. Geburtstag.

IGM-Senioren auf Tour

Die Seniorenarbeitskreise Nord und Lenneschiene haben Ende August gemeinsam eine viertägige Studienreise unternommen. Die Ehefrauen oder Lebenspartnerinnen haben ebenfalls an der Reise teilgenommen.

Erstmalig haben beide Gruppen in Abstimmung diese Reise organisiert. Vorherige Absprachen zeigten schnell die Vorteile der gemeinsam durchgeführten Fahrt auf. Wir sind eben alle IG Metaller und haben folglich sofort gute Kontakte zueinander gefunden. Der Reisebus war mit 42 Personen gut besetzt und führte uns zunächst nach Aschaffenburg. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt konnten wir anlässlich einer Stadtführung besichtigen.

Die nächste Etappe wir unser Hotel Christel im Heimbuchenthal. Hier haben wir uns sehr wohlgefühlt. Hervorzuheben war der aufmerksame Service und die gute Küche. Die Abendprogramme taten ihr übriges für die gute Stimmung. Am folgenden Tag stand der Besuch in Rothenburg o.d. Tauber auf unserem Reiseplan. Diese mittelfränkische Kleinstadt mit weitgehend erhaltenen Bauwerken aus dem frühen Mittelalter ist eine weltbekannte Sehenswürdigkeit. Die Altstadt ist von einer komplett erhaltenen Stadtmauer mit Wehrtürmen und Wehrgängen umgeben. Auch hier haben wir bei einer Stadtführung Informationen zur Geschichte und den beeindruckenden Bauwerken erhalten.

Am nächsten Tag begann eine Rundreise durch den Spessart mit dem Ziel Schloss Mespelbrunn. Wir erinnern uns alle an den Film „Das Wirtshaus im Spessart“, der hier entstanden ist. Danach folgten die Städte Lohr und Wertheim. Beides sehenswerte Orte am Main gelegen, die uns von unserem Reiseführer näher gebracht wurden. Hier erhielten wir auch Informationen über die bedeutenden Firmen in den Städten wie Gerresheimer Glas oder Bosch Rexroth.

Der vierte Tag, unsere Rückreise, führte uns in den Odenwald nach Michelstadt. Auch hier wurden uns unter fachkundiger Führung die sehenswerten Gebäude gezeigt und die wichtigen Geschichtsdaten vermittelt. Besonders sehenswert ist das allseits bekannte Rathaus aus dem

Jahre 1484. Fazit: gerne würden wir noch weitere Reisen in dieser kollegialen Gemeinschaft unternehmen.

Ein Bericht von Jürgen Scheunemann

Stellenabbau bei Otto Fuchs

Am Mittwochabend hat die Firma Otto Fuchs in Meinerzhagen angekündigt, am Stammsitz in naher Zukunft Personal abbauen zu wollen. Hierzu nimmt Torsten Kasubke, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Märkischer Kreis, wie folgt Stellung:

“Die Ankündigung ist ein Hammer. Die Art und Weise der Bekanntgabe auf sehr unpersönlichem Weg ebenfalls. Viele Beschäftigte haben die Nachricht aus der örtlichen Presse entnommen. Klar ist: Der Betriebsrat hat ein umfangreiches Informations- und Beteiligungsrecht in dieser Angelegenheit und wird das auch wahrnehmen. Der Arbeitgeber kann hier keinen Schnellschuss vollziehen.

Wir werden nun um jeden Arbeitsplatz kämpfen. Im Sauerland beginnt gerade die Diskussion über die Zukunft dieser Industrieregion. Und wir werden nicht zulassen können, dass hier ein weiterer Schritt zur Deindustrialisierung im Sauerland folgt. Transformation heißt nicht verlagern und fertig. Der Betriebsrat wird mit seinem Beraterteam in Klausur gehen und nach Alternativen schauen.

Wir fordern den Arbeitgeber auf, nicht voreilig Strukturen zu zerschlagen, die für die Zukunft des Industriestandorts wichtig bleiben. Denn: Was weg ist, bleibt weg. Gleichzeitig erwarten wir, dass für den gesamten Stammsitz ein Zukunftskonzept unter Beteiligung der Belegschaft erarbeitet wird.”

Sauerland 4.0: IG Metall startet Diskussionsreihe über Zukunft der Arbeit

„FAIRWANDEL – 4.0 im Sauerland? Was geht mich das an?“ Zu diesem Titel diskutierten Gewerkschafter und Interessierte auf Einladung der IG Metall Märkischer Kreis im Lüdenscheider Kulturhaus in der vergangenen Woche zur Zukunft der Arbeit. Organisiert wurde die Diskussionsveranstaltung von den Aktiven des IGM-Angestelltenausschusses im Märkischen Kreis.

 

Lars Simora, Projekt-Ingenieur bei der Firma Busch-Jaeger Elektro, referierte zu Beginn der Veranstaltungen über die technischen Möglichkeiten für die Industrieproduktion, die durch die Digitalisierung möglich gemacht werden. Dabei nutzte der Referent auch zahlreiche Beispiele aus dem Arbeitsalltag bei seinem Arbeitgeber. Durch einen übergreifenden Datenfluss vom Kunden, der eine Bestellung aufgibt, bis zur produzierenden Maschine, die entsprechend der Kundenwünsche fertigt, können Abläufe in der Vertriebsorganisation vereinfacht und verkürzt werden. Auch die Arbeitsvorbereitung könne erheblich vereinfacht werden. Durch den Einsatz von Datenbrillen erhalten Mitarbeiter in der Produktion Anweisungen und grafische Hilfestellungen für die nächsten Arbeitsschritte, ohne hierfür den Arbeitsplatz verlassen zu müssen. Die Nutzung eigener sozialer Netzwerke vereinfache die Kommunikation auch zwischen den einzelnen Abteilungen. Sogar die Einarbeitung und Qualifikation für neue Tätigkeiten können durch diese Hilfsmittel vereinfacht und beschleunigt werden.

 

Simora zeigte in seinem Vortrag viele Vereinfachungen des täglichen Arbeitsalltags durch die Digitalisierung auf. Diese Vereinfachungen seien aber natürlicherweise auch damit verbunden, dass Fehler passieren können. Hier ermutigte der Referent dazu, eine Fehlerkultur in den Unternehmen zu schaffen und auch anhand von Fehlern Prozesse zu verbessern.

 

Nach dem Vortrag ergab sich die Gelegenheit zur Diskussion, die von den 40 anwesenden Interessierten auch ausgiebig genutzt wurde. Dabei wurden auch Risiken der Digitalisierung in den Fokus genommen. Einig waren sich die Teilnehmenden, dass die Aspekte der Digitalisierung und die Auswirkung auf heimische Arbeitsplätze auf Folge-Veranstaltungen weiter diskutiert werden sollen.

 

Gudrun Gerhardt, Erste Bevollmächtige der IG Metall Märkischer Kreis, nutzte die Veranstaltung auch, um einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung in der Region zu geben. Die heimischen Unternehmen, die vielfach sehr abhängig von der Automobilindustrie sind, seien sich der Herausforderungen für die Zukunft bewusst. Vielfach müsse man auch überlegen, nicht nur technische Neuerungen in die Betriebe zu holen, sondern auch über die Fertigung für andere Wirtschaftszweige nachzudenken. „Hier werden Investitionen in Technologien, in Fachkräfte und in die Infrastruktur notwendig sein“, betonte Gerhardt und nahm dabei auch den Staat in die Pflicht: „Wenn wir Industrieregion im Sauerland bleiben wollen, müssen wir mehr tun für schnelles Internet sowie für die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften. Die kleineren Unternehmen benötigen sicherlich auch finanzielle Unterstützung, um den technologischen Wandel auch in den kleineren Betrieben zu gewährleisten.“ Für die IG Metall sagte sie zu, diese Prozesse für ihre Gewerkschaftsmitglieder begleiten zu wollen. „Nun müssen Politik und Wirtschaft aber schnell die Hausaufgaben machen, damit wir weitermachen können“, so Gerhardt.