Konstituierende Delegiertenversammlung: IG Metall MK stellt sich für die Zukunft auf

Über 100 Delegierte aus dem gesamtem Kreisgebiet kamen zur konstituierenden Delegiertenversammlung der IG Metall Märkischer Kreis ins Lüdenscheider Kulturhaus. Sie wählten eine neue Geschäftsführung, einen neuen Ortsvorstand sowie Delegierte auf höheren Ebenen der Gewerkschaft, unter anderem für die Tarifkommissionen.

Torsten Kasubke, bislang Erster Bevollmächtigter der IG Metall im Kreis, erklärte zu Beginn der Versammlung seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur. Aus gesundheitlichen Gründen werde er nicht mehr an vorderster Front zur Verfügung stehen. Künftig wird er beratenden Tätigkeiten auch außerhalb des Märkischen Kreises in Bildungs- und Engeltfragen nachgehen. Bis zum Herbst wird er die bisher von ihm wahrgenommenen betrieblichen Aufgaben wahrnehmen. Hierzu gehört unter anderem die Auseinandersetzung um die vom Arbeitgeber beabsichtigte Werksschließung von Outokumpu in Schalksmühle-Dahlerbrück.

Mit 106 von 108 Stimmen wählten die Delegierten Fabian Ferber aus Lüdenscheid zum neuen Ersten Bevollmächtigten. Ferber bekleidete bislang die Position des Zweiten Bevollmächtigten und war bereits in den vergangenen Jahren zusammen mit Torsten Kasubke Geschäftsführer der hiesigen IG Metall. Auf die Wahl eines weiteren Bevollmächtigten verzichtete die Delegiertenversammlung am Samstag, diese Wahl wird im Juni nachgeholt.

Neben Fabian Ferber gehören 13 weitere Mitglieder dem Vorstand der IG Metall vor Ort an, die auch am Samstag gewählt wurden. Die Neugewählten sind ausschließlich Betriebsräte aus Metall- und Elektrobetrieben in der Region. Gewählt wurden Manuel Bunge-Altenberg (Kostal Lüdenscheid), Sebastian Eisengardt (OSO Precision Plettenberg), Ralf Fenner (VDM Werdohl), Nina Fiedler (Otto Fuchs Meinerzhagen), Maik Horn (Grohe Hemer), Ali Kaya (Kirchhoff-Witte Iserlohn), Walter Kompert (Platestahl Lüdenscheid), Nicole Lira (Gustav Alberts Herscheid), Ali Sen (VDM Altena), Lucyna Strauch (HME), Holger Triebert (Hydro Lüdenscheid), Tanju Yoldasoglu (Risse und Wilke Iserlohn-Letmathe) und Sandra Wiegen (Schalksmühle).

Torsten Kasubke blickte auf der Versammlung auf bewegte vier vergangene Jahre zurück. Krieg, Corona-Pandemie und brüchige Lieferketten gab es zu bewältigen, einige Arbeitgeber drohten mit Schließungen oder Massenentlassungen, einige davon wurden vollzogen. Dennoch habe es die IG Metalll geschafft, dass kein Betrieb in der Betreuung der IG Metall aus der Tarifbindung ausgestiegen sei. Im Gegenteil: Fünf Betriebe seien hinzugekommen.

Mit 22.000 Mitgliedern bleibe die IG Metall im Märkischen Kreis die stärkste politische Kraft in der Region. Über 15.000 Mitglieder davon sind aktive Beschäftigte im Betrieb. Die Zahl der Betriebsangehörigen Mitglieder sei in den vergangenen Jahren merklich gestiegen, wusste Kasubke zu berichten.

Fabian Ferber blickte in seiner Antrittsrede nach vorne. Die Mitglieder der IG Metall eine, sich auf allen Ebenen in der Gesellschaft für Solidarität einzusetzen. Dies werde man im Betrieb, aber eben auch insgesamt gegenüber der Wirtschaft und im politischen Raum noch stärker betreiben müssen. Er warb dafür, stärker für Demokratie zu werben und im Betrieb mehr Mitbestimmung zu organisieren. “Dort, wo Wirtschaftsberater und lauter neue Leute, die im Bereich der leitenden Angestellten zusätzlich eingestellt werden, sich gegenseitig die Verantwortung zuschieben, müssen wir unsere Mitsprache einfordern. Unser Schwarmwissen, über das wir dank unserer Mitglieder in den Betrieben verfügen, ist kostbarer als jeder neue Trend, der von Beratern durch das Dorf getrieben wird.”

Für die kommenden Jahre kündigte Ferber an, gegenüber der Politik und den Unternehmen stärker Investitionen in die Standorte einzufordern. “Die Ankündigung des Stahlherstellers thyssenkrupp, möglicherweise Personal abzubauen und bestimmte Bereiche nicht weiter betreiben zu wollen, sind ein Alarmsignal. Das ist kein reines Duisburger Problem. Wenn der Stahl nicht mehr in Deutschland hergestellt wird, steht auch die Verarbeitung in Gefahr. Tausende Menschen verarbeiten Stahl bei uns im Kreis. Wir können und dürfen es nicht zulassen, dass ganze Wertschöpfungsketten woanders und nicht mehr hier abgebildet werden. Ohne Stahl gibt es keine neuen Brücken. Ohne Stahl gibt es keine energetische Sanierung. Ohne Stahl werden wir keine Verbrennerfahrzeuge, aber eben auch keine E-Autos und keine Elektrobusse herstellen können. Wir brauchen die ganze Wertschöpfungskette hier, sonst werden wir ein Industriemuseum.”

Um die betrieblichen und politischen Ziele umsetzen zu können, werde die IG Metall auch künftig auf Wachstumskurs bleiben: “Wir wollen stärker werden, um Zukunft zu bauen. Zusammen ist man weniger alleine.”

Organisationswahl 2024-2027

Am Samstag ist es soweit! Auf der konstituierenden Delegiertenversammlung wählen wir mit den neuen Delegierten den neuen Ortsvorstand inklusive der Geschäftsführung, unsere Mitglieder in den Tarifkommissionen und die Mitglieder für die Bezirkskonferenz der IG Metall NRW.

Wir schauen auf vier spannende Jahre zurück und schauen nach vorne und nehmen dabei auch den Blick auf Aktuelles in Betrieb, Wirtschaft und Politik.

Über 110 Delegierte und Ersatzmitglieder werden da sein. Gewählt haben wir sie aus über 50 Betrieben und unseren Jugend- sowie Seniorengruppen im Januar auf unseren Wahlkreisversammlungen (siehe Fotos). Wer ist am Samstag dabei?

Über 500 Beschäftigte gehen bei Otto Fuchs in den Warnstreik

Die Verhandlungen zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat zu einem Sozialplan sind gescheitert und finden nun in der Einigungsstelle statt. Losgelöst von diesem Verfahren fordern die Mitglieder der IG Metall einen Sozialtarifvertrag, der deutlich mehr beinhaltet als das, was der Arbeitgeber bislang angeboten hat.

Es geht um Beschäftigungssicherung und höhere Abfindungen. Die Belegschaft fordert ein, dass mit ihr über die Zukunft des größten Industriebetriebs im Märkischen Kreis gesprochen wird.

Mit dem erfolgreichen Warnstreik, der von sechs bis acht Uhr auch weite Teile der Meinerzhagener Innenstadt beschallt und zwischendurch auch lahmgelegt hat, wurde ein wichtiges Zeichen gesetzt: Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Interessen auch in die Eskalation zu gehen.

Neuwahl der Delegierten

Im Januar werden die Delegierten für die Delegiertenversammlung der IG Metall Märkischer Kreis in 5 regionalen Wahlversammlungen neu gewählt. Die Termine wurden im aktuellen Metall-Magazin bekanntgegeben. Hier listen wir die Termine zur Erinnerung noch einmal auf:

Dienstag, 16. Januar, ab 17 Uhr – Burg Holtzbrinck in Altena

Wahlbezirk Lenne und Hönne: Für Beschäftigte in Betrieben aus Altena, Balve, Nachrodt-Wiblingwerde, Neuenrade, Plettenberg und Werdohl

Mittwoch, 17. Januar, ab 14 Uhr – Schützenhalle Loh in Lüdenscheid

Wahlbezirk AGA: Seniorinnen und Senioren, Studierende, Arbeitssuchende etc. (Personen, die nicht aktiv im Arbeitsleben sind)

Mittwoch, 17. Januar, ab 16 Uhr – Schützenhalle Loh in Lüdenscheid

Wahlbezirk Lüdenscheid: Für Beschäftigte in Betrieben aus Lüdenscheid und Beschäftigte aus kreisweit nicht betreuten Betrieben (in der Regel ohne BR)

Mittwoch, 17. Januar, ab 17 Uhr – Schützenhalle Loh in Lüdenscheid

Wahlbezirk Volme und Herscheid: Für Beschäftigte in Betrieben aus Halver, Herscheid, Kierspe, Meinerzhagen und Schalksmühle

Donnerstag, 18. Januar, ab 17 Uhr – Saalbau Letmathe

Wahlbezirk Nord: Für Beschäftigte in Betrieben aus Iserlohn, Hemer und Menden

IG Metall und Superior-Betriebsrat am Standort Werdohl in Düsseldorf

Auf Einladung von Arbeitsminister Karl-Josef Laumann kamen am Freitag der Minister und die Beschäftigten-Vertreter im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Düsseldorf zusammen. Laumann interessierte sich für die Situation des Werdohler Betriebs, für den die Superior-Gruppe Insolvenz angemeldet hatte. Das Ministerium und auch der ebenfalls anwesende Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit, Roland Schüßler, sagten den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Unterstützung zu und sprachen sich für den Erhalt des Betriebssitzes aus.

Vor allem die Sorge der Superior-Beschäftigten und ihrer Familien vor einem drohenden Arbeitsplatzverlust trieb den Minister um. „Wir reden hier in der Gesamtschau sicherlich von rund 2.000 Menschen, die von den Folgen betroffen wären“, betonte er. Alle Beteiligten waren sich einig, dass nun noch einmal große Anstrengungen unternommen werden müssten, um Standort und Beschäftigung zu sichern. Mustafa Senel, Betriebsratsvorsitzender von Superior Industries in Werdohl, bedankte sich für die Unterstützung des Arbeitsministers: „In solch einer Situation ist es wichtig, dass uns wichtige Verantwortungsträger zuhören und merken, dass es bei uns um das Eingemachte geht.“

„Die Einladung des Arbeitsministers zeigt, dass die Situation bei Superior in Werdohl auch von Staat und Politik gesehen werden. Das sollte eine Mahnung an alle sein, hier nicht nach dem schnellsten und finanziell einfachsten Weg zu suchen. Insolvenzverwalter und Konzern sind nun aufgefordert, das Bestmögliche für die Beschäftigten zu erreichen“, fasst Torsten Kasubke, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Märkischer Kreis, nach dem Gespräch zusammen.

Superior: IG Metall für Standortsicherung — der Standort bleibt, Basta!

Erstaunt reagiert die IG Metall Märkischer Kreis auf Stellungnahmen von Firma und Insolvenzverwalter mit Bezug zur Insolvenz beim Werdohler Felgenhersteller Superior Industries. „Ziel aller Beteiligten muss es doch sein, Standort und Arbeitsplätze zu sichern. Da hilft nicht der Blick zurück in die Vergangenheit“, sagt Torsten Kasubke, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Märkischer Kreis. Tatsächlich habe die Belegschaft auch in den letzten Monaten gezeigt, wie gut und schnell auch weiterhin in Werdohl-Dresel Felgen gefertigt werden können. „Alle Beteiligten sollten nun Gas geben. Darunter verstehe ich nicht, dass in der Öffentlichkeit Dinge behauptet werden, die mögliche Investoren eher abschrecken.“

Kasubke zweifelt ernsthaften Verkaufswillen bei den bisherigen Eigentümern an: „In Werdohl können im Drei-Schicht-Betrieb hohe Stückzahlen zu guten Preisen hergestellt werden, das haben die Kolleginnen und Kollegen in vielen Jahren bewiesen. Darauf hat der Arbeitgeber öffentlich und auch auf Betriebsversammlungen in all den Jahren immer wieder hingewiesen. Dass dies auf einmal nicht so sein soll, ist merkwürdig. Natürlich kann der Verdacht aufkommen, dass es dem Konzern ausschließlich um höhere Gewinne und Verlagerungen nach Osteuropa geht. In diesem Fall dann auch noch subventioniert über das deutsche Insolvenzrecht. Man rechnet offenbar damit, dass drei Monatsgehälter und geringere mögliche Abfindungen auch noch mitgenommen werden können. Das wäre schäbig, deswegen werden wir uns gegen solche Pläne zur Wehr setzen.“

„Die Beschäftigten werden nicht kampflos den Standort aufgeben“, so Mustafa Senel, Betriebsratsvorsitzender des Werkes in Werdohl.

„Es dürfte auch im Sinne der Gläubiger sein, wenn ein Investor gefunden wird, denn in der Regel ist ein Verkauf lukrativer als eine reine Abwicklung, sodass Gläubiger und Arbeitnehmer in einem Boot sitzen“, ergänzt Torsten Kasubke.

Die letzte Delegiertenversammlung in 2023

Heute fand die letzte Delegiertenversammlung dieser Amtszeit statt. Wir haben politisch debattiert, einen Rückblick auf die Jahre seit 2020 gewagt und die Herausforderungen der Zukunft in Betrieb und Gesellschaft diskutiert.

Und natürlich haben wir uns solidarisch mit allen Warnstreikenden in der Eisen- und Stahlindustrie erklärt.

Brückenstrompreis JETZT!

Brückenstrompreis JETZT! Gemeinsam mit Arbeitgebervertretern haben wir beim Aktionstag heute bei Novelis und der Schmiedetechnik in Plettenberg sowie beim Sundwiger Messingwerk den Druck auf die Politik erhöht!

Unsere Pressemitteilung:

Brückenstrompreis muss kommen

Deutschlandweit demonstriert ruft die IG Metall gemeinsam mit anderen Gewerkschaften und Branchenverbänden zu einem Aktionstag auf, um Druck für die Einführung eines Brückenstrompreises zu machen. Auch im Märkischen Kreis werden Aktionen stattfinden. Geplant sind zwei betriebliche Aktionen in Plettenberg sowie eine in Hemer.

Hintergrund: Spätestens seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine haben sich die Energiepreise vervielfacht und von einer Normalisierung weit entfernt. Energieintensive Branchen sind besonders betroffen. Der Energiebedarf in Betrieben dieser Branchen ist hoch, gleichzeitig steigt der internationale Wettbewerbsdruck, weil die Energiekosten im Ausland günstiger sind. Schon lange fordert die IG Metall eine gezielte Stützung der betroffenen Betriebe. Die politische Zielsetzung, die Energie künftig fast ausschließlich aus regenerativen Quellen zu erzeugen, ist noch lange nicht erreicht. „Bis dahin brauchen die energieintensiven Betriebe eine Brücke“, fordert Torsten Kasubke, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Märkischer Kreis. „Solange es nicht ausreichend grünen und günstigen Strom gibt, gibt es keine Alternative zu einem Brückenstrompreis. Alles andere wird dazu führen, dass Unternehmen noch stärker Jobabbau einplanen als bislang. Alleine in unserer Region hängt eine gute fünfstellige Zahl an Arbeitsplätzen in energieintensiven Betrieben. Die bisher eingebrachten Vorschläge der Bundesregierung reichen nicht aus. Da muss nun mehr kommen. Deswegen werden wir gemeinsam auch mit Arbeitgebern Zeichen setzen.“

Fabian Ferber, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Märkischer Kreis, ergänzt: „Alleine eine Fahrt quer durch den Kreis reicht aus, um sich des Ausmaßes dieser Frage bewusst zu werden. Die Infrastruktur für Wasserstoff und grünen Strom ist noch gar nicht vorhanden. Wir brauchen eine Lösung, damit die Betriebe die Zeit erreichen, in der diese Infrastruktur vorhanden sein wird. Der Weg von der Industrieregion im Grünen zur grünen Industrieregion muss gelingen – und nicht der Weg von der Industrieregion im Grünen zum großen Industriemuseum.“

Die IG Metall Jugend Märkischer Kreis auf Klausur

Wir haben uns in unserem schönen Bildungszentrum in Sprockhövel getroffen, um uns auf das Jahr 2024 vorzubereiten. Themen unseres Wochenendes waren die Wahl unseres neuen Leitungskollektives, die Bildungs- und Jahresplanung für das kommende Jahr sowie die Organisationswahlen im Frühjahr 2024. Zusammen haben wir an Aktionen gearbeitet und uns gemeinsam auf das kommende und spannende Jahr 2024 vorbereitet und eingestimmt.

Mit unserer neuen OJA-Leitung bestehend aus den Kollegen Philipp Unkhoff, Mathis Jung, Marc Richter, unserer Kollegin Natalie Sommer und unserer Jugendsekretärin Michelle Levering sind wir als Ortsjugendausschuss bestens auf das kommende Jahr vorbereitet. Die Zukunft gehört uns!

Zweite Klausurtagung des AK Arbeits- und Gesundheitsschutz

Ein Bericht von Dirk Hecker

Pünktlich um 16 Uhr eröffnete und begrüßte der Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Märkischer Kreis, Fabian Ferber, die knapp 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der zweiten und damit auch letzten Klausurtagung des Arbeitskreises Arbeits- und Gesundheitsschutz im Jahr 2023. Nach den organisatorischen Themen ging es in eine kurze Vorstellungsrunde, da diesmal 8 Kolleginnen und Kollegen zum ersten Mal teilnahmen. Aber auch ein Kollege (Friedhelm Florek) war leider zum letzten Mal dabei, der nun im Ruhestand ist und gebührend verabschiedet wurde.

Interessant war, dass viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit unterschiedlichen Funktionen aus 12 verschiedenen Firmen anwesend waren. Sowohl Betriebsratsvorsitzende, freigestellte Betriebsräte, Betriebsräte, Schwerbehindertenvertreter, Sicherheitsfachkräfte und Arbeitssicherheitsausschussmitglieder waren dabei, welche gerne ihre Freizeit opfern um Neues und wichtiges aus dem Bereich Arbeitsschutz zu erfahren.

Fabian Ferber berichtete über Neuigkeiten der IGM. Auch der voraussichtliche Termin der konstituierenden Delegiertenversammlung im kommenden Jahr, der 2 März, wurde mitgeteilt.

Er ist auf Themen wie Kurzarbeit und Verhandlungen von abweichenden Tarifverträgen eingegangen. Zukunftsperspektiven der Metall- wie auch der Baubranche wurden von ihm angesprochen. Auch gesetzliche Änderungen bezüglich der Betriebsratsvergütung und die Funktion Vertrauensleute waren ebenfalls Themen von Ihm. Ergänzt wurden seine Ausführungen von anwesenden Kollegen der Firma Otto Fuchs, die über die aktuelle Lage im Betrieb berichteten.

Danach startete Wolfgang Holland die Klausur und eröffnete mit den zwei gewünschten Themenpunkten. Erstens: Psychische Belastung, welche wir schon mal kurz vor 2 Jahren im Arbeitskreis besprochen hatten und wie die Erfahrungen der einzelnen TN seitdem (oder bei den neuen insgesamt) waren. Die PPP Psychische Belastung, die danach gezeigt wurde war unter dem Motto „Da kommt einer daher und schaut ob ich bekloppt bin!“. Nein so ist das natürlich nicht. Hier wurden gesetzliche Vorgehensweisen gezeigt, aber genauso die Realität, wie es im wahren Leben aussieht. Natürlich sind auch alle Belastungen gemeint, sowohl die privaten wie die beruflichen. Die Kriterien für die Beanspruchungen und individuellen Voraussetzung zur Analyse, welche zur Gefährdung führen können, wurden detailliert erläutert. Also im Prinzip die Auswirkungen der psychischen Fehlbelastungen, auch derer am Arbeitsplatz. Eine Checkliste der Bedingungen, von denen eine Gefährdung durch psychische Belastungen ausgegangen werden kann, wurde Punkt für Punkt durchgegangen.

Leider musste sich der Kollege Fabian Ferber am zweiten Tag vorzeitig aus terminlichen Gründen von der Klausur verabschieden, aber nicht bevor er dem Geburtstagkind, Frank Weißgerber im Namen aller gratulierte und ein gemeinsames Gruppenfoto schoss.

Bevor es weiterging mit dem Thema Psychische Belastungen und deren Mitbestimmung durch den Betriebsrat, startete der Arbeitskreis mit einem Thema, das alle Kollegen beschäftigt: Arbeitszeitmodelle und deren Einbindung der Arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse. Nach dem kurzen Abstecher ging es weiter mit unserem Hauptthema.

Gefährdungsbeurteilung mit den psychischen Analysen muss und soll letztendlich sein:

„Verbesserung der Gesundheit und Arbeitszufriedenheit“

Auch wurde erneut die Zusammensetzung des Arbeitsschutzausschusses im Betrieb angesprochen und die dortigen Möglichkeiten, gerade der von Betriebsräten, zur Verbesserung der Arbeitssituation der Kollegen im Betrieb. Ebenfalls immer wichtig, immer die Belegschaft mit ins Boot nehmen und anhören. 

Thema Nr. 2 der Klausur: Verordnung zur arbeitsmedizinischer Vorsorge (ArbMedVV)

In Paragraph 1 ist das Ziel der Verordnung, durch Maßnahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge arbeitsbedingte Erkrankungen einschließlich Berufskrankheiten frühzeitig zu erkennen und zu verhüten.

Die Darlegung der Pflichten für den Arbeitgeber regte den Arbeitskreis zu starken Diskussionen an, inwieweit einige Firmen doch diese verbessern sollten. Auch über die verschiedenen arbeitsmedizinischen Vorsorgevarianten wurde berichtet vom Kollegen Holland. Die Unterschiede von Pflicht-, Angebots- und Wunschvorsorge wurden dargelegt. Weder dürfen anlasslose Eignungsuntersuchungen im Arbeitsvertrag oder in Betriebsvereinbarungen im laufenden Arbeitsverhältnis vereinbart werden. Untersuchungen sind immer noch eine freiwillige und selbstbestimmte Sache und dürfen nicht erzwungen werden. Eine Untersuchung unterliegt immer noch den Kriterien nach dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz.

Zum Ende der Klausur, gab der Kollege Holland noch einige geplanten Termine für 2024 bekannt:

  • Betriebsbesichtigung bei der Firma Thiele in Iserlohn am 1. Februar 2024
  • Die erste Klausurtagung ist am 16. und 17. Februar 2024
  • Eine weitere Besichtigung ist angedacht für den 09. Oktober 2024.
  • Als letzter fester Termin im Jahr 2024 folgt die zweite. Klausurtagung am 08/09.11.2024

In den Klausuren werden folgende Themenwünsche angegangen: Arbeitszeiten und Schichten / Kollaborierende Roboter / KI und Assistenzsysteme / Betriebliches Gesundheitsmanagement / Außen-Arbeitsplätze (Kälte) / Sicherheitsbeauftragte – Motivation – Ehrenamt / Außendienstler

Feedbackrunde der Teilnehmer: Eine gelungene interessante Klausur, wo man wieder einige Punkte mit ins Unternehmen nehmen wird. Auch die neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren positiv überrascht und freuen sich schon auf die nächste Klausur und sicherten zu, damit also nicht das letzte Mal teilgenommen zu haben.