Breites Paket geschnürt: IG Metall billigt Sozialplan zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat bei Kostal auf Mitgliederversammlung

06.06.2023 | Am Sonntag, 4. Juni, haben Kostal-Beschäftigte auf einer IG Metall-Mitgliederversammlung über das Verhandlungsergebnis zu einem Sozialplan zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat anlässlich der geplanten Produktionsschließung in Deutschland beraten. Nach einer langen Beratung haben die Mitglieder mit großer Mehrheit beschlossen, das Ergebnis zwischen den Betriebsparteien zu akzeptieren und damit den Weg frei für einen Sozialplan zu machen.

Fabian Ferber, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Märkischer Kreis und bei der IG Metall zuständig für die Kostal-Gruppe, erklärt hierzu: „Insgesamt ist ein umfangreiches Paket geschnürt worden. Deswegen ist es wichtig, auf die Gesamtlösung zu schauen. In allen Bereichen, die der Sozialplan anspricht, konnte der Betriebsrat im Vergleich zum Verhandlungsbeginn erhebliche Verbesserungen erreichen. Dies ist auch möglich geworden, weil Betriebsrat und IG Metall gemeinsam den Druck in den vergangenen Monaten erhöht haben. Neben Regelungen zu den Abfindungen und einem Freiwilligenprogramm gehört zum Paket ein umfangreiches Qualifikations- und Beschäftigungsprogramm und eine Brücke für ältere Beschäftigte zum Übergang in die Altersrente. Außerdem erhält eine hohe Zahl an Beschäftigten die Möglichkeit, in der Kostal-Gruppe einer anderen Tätigkeit nachzugehen. Die Zahl der Kündigungen wird deutlich verringert sein. Insgesamt konnte erreicht werden, dass die ersten Kündigungen teilweise deutlich später als befürchtet wirksam werden. Wir setzen darauf, dass in den kommenden Wochen und Monaten weitere Kündigungen vermieden werden können.

Ein Sozialplan kann nie Anlass zum Jubel sein, weil er in Zeichen eines Strukturwandels eben auch für schmerzhafte Umbrüche steht. Im Rahmen unserer Möglichkeiten haben Betriebsrat und IG Metall gemeinsam mutig für dieses Paket verhandelt. Wir haben seit über einem Jahr einen engen Austausch mit den Beschäftigten und Mitgliedern gepflegt und haben in gemeinsamen Aktionen den Druck für die Beschäftigten erhöht. Gemeinsam mit dem Arbeitgeber, der Agentur für Arbeit und anderen haben wir nun dafür zu sorgen, dass niemand am Ende des Prozesses in Arbeitslosigkeit und Existenznot gerät. Auch aufgrund der langen Zeitspanne haben wir die Chance und die Pflicht, dieses zu erreichen.“

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