AGA besucht Kokerei in Bottrop

Unser AGA-Ausschuss (Außerbetriebliche Gewerkschaftsarbeit) hat gestern die Kokerei Prosper in Bottrop besucht. Neben der Besichtigung gab es auch einen gewerkschaftlichen Austausch mit dem Betriebsrat.
Die Kokerei Prosper ist eine der drei in Betrieb befindlichen Kokereien im Ruhrgebiet und die letzte Kokerei, die von der Nachfolgegesellschaft der Ruhrkohle AG – der RAG Deutsche Steinkohle AG – betrieben wurde. Mitte 2011 wurde sie vom Stahlkonzern Arcelor Mittal übernommen.
Die Kokerei hat eine Belegschaft von ca. 480 Beschäftigten. In insgesamt 146 Koksöfen werden jedes Jahr ca. 2 Mio. Tonnen Koks pro Jahr erzeugt. Neben Koks sind Gas und hochwertige Kohlenwerkstoffe Produkte der Kokerei.

1.000 Euro für Evangelische Jugendhilfe Menden

Am vergangenen Mittwoch überreichte die IG Metall eine Spende in Höhe von 1.000 Euro an die Stiftung Evangelische Jugendhilfe Menden. Gudrun Gerhardt, Erste Bevollmächtigte der IG Metall, besuchte zusammen mit den Mendener Betriebsräten Uwe Weingarten (Fischer Hydroforming), Hubert Kemper (Kludi) und Dieter Radtke (KME) und wurden hier von der Leitung, Claudia Schirmer, begrüßt. Die Spende kam im Rahmen der Beschäftigtenbefragung der Gewerkschaft zur letzten Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie zusammen. „Wir haben die Fragebögen genutzt, um unsere Tarifforderung aufzustellen. Da wir viele ausgefüllte Fragebögen zurück bekommen wollten, haben wir einen Anreiz geschaffen: Für jeden ausgefüllten Fragebogen werden wir einen Euro für einen wohltätigen Zweck spenden“, erklärte Gudrun Gerhardt den Hintergrund. Im Märkischen Kreis wurden so 3.800 Euro insgesamt gesammelt, wovon 1.000 Euro der Mendener Einrichtung zur Verfügung gestellt wurden.

 

Beeindruckt zeigte sich die Delegation der IG Metall über das breit gefächerte Angebot der Evangelischen Jugendhilfe, das unter anderem Traumapädagogik, Resilienzförderung und Erlebnispädagogik umfasst. Im Rahmen von zum Beispiel Diagnosegruppen, heilpädagogischen Wohngruppen oder mobiler Arbeit wird dieses Profil angewendet. „Es ist gut, dass diese Einrichtung dieses Angebot in unserer Region auf die Beine stellt und damit über Menden hinaus wichtige Arbeit leistet. Es ist wichtig, dass unsere jüngsten Mitmenschen mit ihren Erlebnissen und Ängsten nicht alleine sind und professionelle Hilfe finden können“, fasst Gudrun Gerhardt zusammen.

 

Foto von links nach rechts: Gudrun Gerhardt, Claudia Schirmer, Uwe Weingarten, Hubert Kemper und Dieter Radtke.

 

555 neue Mitglieder im ersten Quartal

Mit dem Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie aus dem Februar hat die IG Metall einen viel beachteten Erfolg einfahren können. Dieser sah unter anderem eine kräftige Lohnerhöhung in Höhe von 4,3 Prozent, die Einführung einer weiteren Sonderzahlung im Sommer sowie einer weiteren jährlichen Einmalzahlung und den Einstieg in die sogenannte „kurze Vollzeit“ mit 28 Stunden pro Woche vor. Das Verhandlungsergebnis kommt bei den Beschäftigten im Märkischen Kreis gut an: Mit 555 neuen Mitgliedern im ersten Quartal stellt die heimische IG Metall einen neuen Aufnahmerekord auf.

„Ein besseres Zeugnis kann man unserer Arbeit nicht ausstellen“, freut sich Gudrun Gerhardt, Erste Bevollmächtigte der IG Metall im Märkischen Kreis. „Unsere Forderungen insbesondere zur Arbeitszeit haben den Zeitgeist getroffen. Entgegen mancher Erwartung haben wir zu jedem Warnstreik mehr Menschen als geplant mobilisieren können. Diese Solidarität war in diesem Jahr ein wesentlicher Faktor für unseren Erfolg. Das haben auch die 24-Stunden-Streiks gezeigt, die wir erstmalig im gesamten Bundesgebiet durchgeführt haben. Unsere Kolleginnen und Kollegen haben sich für ihre Rechte stark gemacht und haben hierfür ihren gerechten Lohn erhalten.“

Neben der großen Metall- und Elektrotarifrunde standen bei der märkischen IG Metall auch betriebliche Tarifverhandlungen im gesamten Kreisgebiet auf der Tagesordnung. Hier geht es regelmäßig um die Frage wie man auch in Zeiten von Digitalisierung und Globalisierung industrielle Arbeitsplätze halten und entwickeln kann. „Wir vertreten hier die Interessen unserer Mitglieder“, stellt Torsten Kasubke, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Märkischer Kreis, fest. „Wir reden mit unseren Mitgliedern im Betrieb und besprechen, was möglich ist. Und da uns ausschließlich die Mitglieder das Mandat zum Verhandeln erteilen können, besprechen wir diese Angelegenheiten auch nur mit ihnen. Unsere Kolleginnen und Kollegen haben sich mit ihrem Bekenntnis zur Gewerkschaft Exklusivität verdient.“ Das führe dazu, dass der Anteil der Mitgliedern in den betroffenen Betrieben stetig wachse.

In den nächsten Wochen und Monaten stehen weitere betriebliche Tarifverhandlungen auf dem Plan der Gewerkschaft. „Auch in den gut organisierten – also mitgliederstarken – Betrieben ohne Tarifbindung verhandeln wir derzeit über die Übernahme des Tarifergebnisses“, weiß Gerhardt zu berichten, „damit auch dort unsere Kolleginnen und Kollegen von der guten Konjunktur profitieren können.“

Warnstreiks im MK starten bei Kirchhoff Witte in Sümmern

Es geht um sechs Prozent mehr Lohn und flexiblere Arbeitszeiten für die Beschäftigten: Seit dem 1. Januar ist die sogenannte Friedenspflicht zwischen den Arbeitgebern der Metall- und Elektroindustrie und der IG Metall abgelaufen. Damit darf nun im Zuge der neuen Tarifrunde gestreikt werden. In der Nacht von Sonntag auf Montag startet um 0 Uhr die Nachtschicht der Firma Kirchhoff Witte in Iserlohn-Sümmern die erste Warnstreikserie im Märkischen Kreis.  

 

Ulrich Kunz, ehrenamtliches Mitglied des Vorstands der märkischen IG Metall, sitzt den Arbeitgebern der Metall- und Elektroindustrie in NRW am Verhandlungstisch gegenüber. Er ist Teil der Verhandlungskommission der Gewerkschaft. Verhandlungsführer auf Arbeitgeberseite ist sein Arbeitgeber, Arndt Kirchhoff. Kunz bekräftigt die Forderungen der IG Metall in dieser Tarifrunde: „Die wirtschaftlichen Daten der Branche zeigen klar nach oben. Die Rückmeldungen der Kolleginnen und Kollegen aus den Betrieben bestätigen das. Wirtschaftlicher Wohlstand ist nur dann gerecht, wenn er bei den Beschäftigten, die für diesen Erfolg arbeiten, auch einen sichtbaren Anteil am Wohlstand erhalten. Die Lohnentwicklung muss zur Konjunktur passen. Deswegen fordern wir eine Lohnerhöhung von sechs Prozent.“

 

Gudrun Gerhardt, Erste Bevollmächtigte der IG Metall im Märkischen Kreis, sitzt ebenfalls in der Verhandlungskommission ihrer Gewerkschaft. Sie betont die Wichtigkeit von flexiblen Arbeitszeiten: „Dabei geht es nicht um die Flexibilität, die viele Arbeitgeber einfordern. Das wären möglichst keine Ruhe- und Pausenzeiten und lange Bereitschaftsdienste, am besten eine Erreichbarkeit am Handy rund um die Uhr. Unsere Beschäftigtenbefragung aus dem letzten Jahr zeigt, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer etwas anderes wollen. Sie wollen mehr Selbstbestimmung über ihre Zeit.

 

Deswegen fordern wir insbesondere für die Familienphasen die Möglichkeit, die Arbeitszeit auf 28 Stunden reduzieren zu können. Kindeserziehungszeiten oder Pflegezeiten für die eigenen Eltern sind mit enormem Aufwand verbunden. Dieser Aufwand ist ein großer Dienst an den Angehörigen – aber auch an der Gesellschaft selbst. Deswegen müssen wir hier endlich mehr Familienfreundlichkeit schaffen. Gerade für Frauen fordern wir hier ein verbindliches Rückkehrrecht auf Vollzeitarbeit. Ohne dieses Recht führt Teilzeitarbeit zu Altersarmut, weil möglicherweise zu wenig in die Rentenkasse eingezahlt wird. Hier besteht Handlungsbedarf und diesem Bedarf werden wir nun mit Warnstreiks Druck verleihen.“

 

DURA muss Abfindungen zahlen

In der Nacht hat der Vorsitzende der Einigungsstelle einen Spruch zum Sozialplan für die Firma DURA in Plettenberg gefällt. Nachdem der Arbeitgeber auch bis zuletzt nicht davon abrückte, keinerlei Geld für Abfindungen zur Verfügung stellen zu wollen, entschied der Vorsitzende, dass die von den Entlassungen betroffenen Personen eine Abfindung von 0,3 Monatsgehältern pro Beschäftigungsjahr erhalten sollen. Hierzu erklärt Torsten Kasubke, Geschäftsführer der IG Metall und Verhandlungsführer für die Arbeitnehmerseite:

 

„Vor über zwei Jahren hat der Arbeitgeber einen massiven Stellenabbau angekündigt. Auch in der vergangenen Nacht wollte der Arbeitgeber keinerlei Abfindungen für Menschen anbieten, die zum großen Teil über Jahre für DURA gearbeitet haben. Deswegen musste der Vorsitzende der Einigungsstelle, der zunächst im Beschlussverfahren kein Stimmrecht hat, an der Abstimmung beteiligen. Als von beiden Seiten unabhängige Person hat er dafür votiert, 0,3 Monatsgehälter pro Beschäftigungsjahr als Abfindung festzulegen.

 

Wir rufen den Arbeitgeber auf, diesen Beschluss nicht anzufechten und ihn zu akzeptieren. Wir stehen nun vor dem dritten Weihnachtsfest seit der Ankündigung des massiven Stellenabbaus. Die Betroffenen haben nun Sicherheit vor Weihnachten verdient und keine weitere Hängepartie. Der Arbeitgeber wird auch vor Gerichten nicht daran vorbeikommen, Abfindungen zu zahlen.

 

Nach dem Ende des Einigungsstellenverfahrens ist es nun an der Zeit, endlich über die Zukunft von DURA zu sprechen. Die weiterhin Beschäftigten haben es verdient, endlich über ihre Zukunft Bescheid zu wissen. Der Betriebsrat und die IG Metall sind bereit, über die Zukunft des Standorts Plettenberg zu verhandeln.“

 

Jugend-Seminare in 2018

Im Jahr 2018 bieten wir – teilweise in Kooperation mit der Bildungsregion Sauerland vom DGB-Bildungswerk – einige Seminare für Aktive der IG Metall-Jugend sowie JAV-Mitglieder und Betriebsräte mit dem betrieblichen Schwerpunkt Jugend und Ausbildung an. Auf dieser Seite sind die Angebote, die noch ergänzt werden, aufgelistet:

JAV II– Ausbildung checken und verbessern in Sprockhövel (1. Osterferienwoche: 25.-29. März)

Jugend 1 – Situation junger Arbeitnehmerinnen in Betrieb und Gesellschaft in Schliersee (2. Osterferienwoche 3.-7. April – gemeinsame Busanreise am Ostermontag, 2. April!)

Alles digital oder was? – Wochenendschulung und Vorbereitung auf den 1. Mai (Düsseldorf, 28./29. April)

JAV-Spezial – Jugendarbeitsschutzgesetz, Probezeit, Ferienarbeit und Co. in Bochum (27.-29. Juni)

Sommerseminar 2018– JAV-Wahlen, Ausbildungsstart, politische Workshops und viel Freizeit an einem Wochenende (31. August bis 2. September)

Anmeldungen nehmen wir per Mail (fabian.ferber@igmetall.de oder maerkischer-kreis@igmetall.de) sowie per Telefax (02351/365836) und per Post entgegen!